Objektbeschreibung
Technische Daten
Datierung: 1829
Material: Porta-Sandstein
Maße: 97,79 m x 19,32 m (L x B)
Die Defensionskaserne stellt mit ihren fast 200 Jahren selbst schon ein Exponat dar. Sie ist ein beispielhaftes Zeugnis klassizistischer Militärarchitektur und durch die Porta-Sandstein-Fassade architektonisch unmittelbar mit vielen anderen repräsentativen Gebäuden in der Region verbunden. Als Bestandteil der Festungsanlagen angelegt, bot sie Platz für rund 400 Soldaten.
Neben dem Namen (lat. defensio = Verteidigung) unterstreichen zahlreiche Gewehr- und Kanonenschießscharten diese Funktion. Bis 1882 bestand darüber hinaus das heutige zweite Obergeschoss aus einer Erdabdeckung gegen Artilleriebeschuss. Über noch heute vorhandene Versatzfalzen in den Wänden konnten die Gänge für eine abschnittsweise Verteidigung mit Eichenbohlen verbarrikadiert werden. Das in seinen baulichen Details bis heute mehrfach veränderte Gebäude diente bis 1945 verschiedenen deutschen Regimentern als Kaserne und wurde anschließend bis 1994 von der britischen Armee genutzt. Nach umfangreichen Umbau- und Sanierungsarbeiten ist das Gebäude seit 1999 ein Museum.
// Text: Andre Siegel, April 2021
Literatur
- Korn, Ulf-Dietrich: Stadt Minden. Einführung und Darstellung der prägenden Struktur. Teilband I. 2: Festung und Denkmäler (Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen 50), Essen 2005.
Schon gewusst?
Die Errichtung der Defensionskaserne 1829 steht in engem Zusammenhang mit dem Ausbau Mindens zur preußischen Festungsstadt. Zusammen mit Stallungen, Gebäuden für Militärhandwerker, Bäcker und einem Lazarett bildete der Simeonsplatz eine autarke Militärvorstadt.