Objektbeschreibung
Technische Daten
Datierung: BRD-10-Mark-Münze 1992 (Prägestätte G (Karlsruhe)) / DDR-10-Mark-Münze 1967 (Prägestätte Berlin)
Material: BRD-Münze (Silber), DDR-Münze (Silber und Zink)
Maße: BRD-Münze (32,5 mm), DDR-Münze (31 mm)
Wer war Käthe Kollwitz eigentlich? Als eine der bekanntesten deutschen Künstlerinnen lebte Kollwitz zwischen 1867 und 1945. Bekannt wurde sie durch ihren eigens entwickelten Kunststil geprägt von Expressionismus und Realismus, mit welchem sie auf soziale Missstände aufmerksam machte. Wichtige Werke sind ihre zwei frühen Zyklen zum Weberaufstand 1844 und Bauernkrieg 1524-1526, indem sie die Themen der Geschichte als Anklage an die bürgerliche Gesellschaft in Szene setzte. Der Tod ihres Sohns in der Ersten Weltkrieg (1914) radikalisierte sie. Sie befasste sich zunehmend mit dem Pazifismus und der Sozialdemokratie, die auch weitgehend Einfluss in ihrer Kunst fanden. Der Kampf für Frauenrechte sowie der Widerstand gegen den Nationalsozialismus prägten ihre letzten Lebens- und Schaffensjahre.
Was macht sie nun auf einer Münze?
Es kann zwischen zwei Arten von Gedenkmünzen unterschieden werden. Zum einen gibt es Umlaufgedenkmünzen, mit denen bezahlt werden kann und zum anderen Sammlergedenkmünzen, die einen bloßen Sammelwert besitzen. Beide erinnern an historische Ereignisse oder Persönlichkeiten und kommen besonders bei Jubiläen dieser in den Umlauf. Viele dieser Münzen sind auf eine bestimmte Anzahl limitiert.
Bereits vor der Wiedervereinigung Deutschlands gab es Gedenkmünzen, sowohl in der BRD als auch in der DDR. Im Jahr 1967 zum 100. Geburtstag Kollwitz wurde die erste Münze zu ihren Ehren in der DDR gefertigt. Nach der Wiedervereinigung im Jahr 1992 wurde eine weitere Kollwitz-Münze im Zuge einer Kollektion aus 104 deutscher Gedenkmünzen produziert.
Literatur
- Yury Winterberg und Sonya Winterberg: Kollwitz: die Biografie. Bertelsmann, München 2015.
- Carolin Schreckenberg: Die junge Käthe Kollwitz in ihrer künstlerischen Findungsphase. Tectum, Baden-Baden 2023.
- Gerd Dethlefs, Wolfgang Steguweit: GeldKunst – KunstGeld. Deutsche Gedenkmünzen seit 1949 – Gestaltung und Gestalter. Hrsg.: Deutsche Numismatische Gesellschaft und Deutsche Gesellschaft für Medaillenkunst, Numismatischer Verlag Fritz Rudolf Künker, Osnabrück 2005.
- Wolfgang J. Mehlhausen: Handbuch Münzensammeln, Ein Leitfaden für Münzsammler und solche, die es werden wollen, Battenberg Gietl Verlag, Regenstauf 2022.
- Helmut Kahnt: Das große Münzlexikon von A bis Z. Gietl-Verlag, Regenstauf 2005.
Schon gewusst?
Das Sammeln von Münzen beschäftigte die Menschen bereits seit der Antike. War es ursprünglich den Adeligen oder oberen Schichten vorbehalten, so entwickelte sich das Sammeln von Münzen im 18. und 19. Jahrhundert zu einer beliebten Freizeitbeschäftigung des Bürgertums. Erste wissenschaftliche Untersuchungen der Münzen gab es bereits im Mittelalter. Es entstand das Forschungsfeld der Numismatik, eine der historischen Hilfswissenschaften.