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Leitbild & Keybotschaften

Was macht das LWL-Preußenmuseum aus und was wollen wir vermitteln?
Unser Leitbild und die Keybotschaften geben einen Einblick in die Ziele und Schwerpunkte des Museums.

Leitbild

LWL-Preußenmuseum Minden.
Erleben, begreifen, gestalten.


Wie kann sich heute ein „Preußenmuseum“ definieren und wie begründet sich seine
Daseinsberechtigung in Zeiten wachsender Demokratieskepsis und in einer von Zukunftsängsten geprägten globalisierten Welt?


Unser Leitbild in zehn Punkten erklärt:

(1) Das LWL-Preußenmuseum Minden will kultureller Leuchtturm in der Region sein. Der Kreis Minden-Lübbecke und die Region Ostwestfalen haben eine ausgeprägte Kulturlandschaft mit großen Playern, darunter etwa die Nordwestdeutsche
Philharmonie sowie große Museen wie das Marta Herford. Das LWL-Preußenmuseum
Minden hat den Anspruch in diesem kulturellen Feld zu leuchten und einen sichtbaren
Beitrag zur kulturellen Vielfalt der Region zu leisten.

(2) Das LWL-Preußenmuseum Minden ist ein Ort der historisch-politischen Bildung mit
einer breiten inhaltlichen Ausrichtung, die alle Themen der preußischen
(Kultur)Geschichte umfasst. Wir stärken die Demokratiebildung und tragen zu kritischer
Reflexion von Geschichte und Gegenwart bei. Dies gelingt, indem wir
gegenwartsrelevante Themen wie Antisemitismus, (Post)Kolonialismus und Migration
zu einem wichtigen Teil unserer Programmgestaltung machen.

(3) Mit unserer Museumsarbeit dekonstruieren wir Klischees und Stereotype und leisten
damit einen Beitrag zur Differenzierung von polarisierend und polemisch geführten
politischen Debatten.

(4) Wir verstehen uns als ein Museum für alle und beziehen uns damit auf einen breiten Kulturbegriff, der die Lebenswelten von Menschen mit unterschiedlichsten Kulturen und Sprachen einbezieht und reflektiert.

(5) Wir bemühen uns in allen Formaten, Veranstaltungen und Kooperationen um eine
partizipative Herangehensweise, die Menschen einlädt, ihr Wissen in unsere
Institution einzubringen.

(6) Wir sind mehr als ein Museum und gehen über die Museumsmauern hinaus mit
neuen, mobilen Vermittlungsformen wie Kulturcontainern, Litfaßsäulen, Urban
Gardening und digitalen Formaten, um das Preußenmuseum zu den Menschen zu
bringen.

(7) Wir bemühen uns um Inklusion auf allen Ebenen des Museums und möchten
diverser in unserer (Personal)Struktur, unseren Inhalten und Methoden werden.

(8) Wir möchten mit unserer Museumsarbeit begeistern, anstecken, inspirieren und
dabei unsere Erfahrung mit anderen teilen.

(9) Wir handeln in unserem Museumstun möglichst nachhaltig und ressourcenschonend.

(10) Wir verstehen uns als Kompetenzzentrum, das neue Forschungen zur preußischen
Geschichte mit seiner Infrastruktur sowie seinen Netzwerken unterstützt und neue
digitale wie analoge Formate der Geschichtsvermittlung entwickelt

„Potzblitz Preußen!“ – die neue Dauerausstellung

Die Ausstellung erzählt preußische Geschichte(n) nicht chronologisch als Herrscher- und Militärgeschichte, sondern geht einen anderen Weg. Sie beleuchtet unterschiedliche Facetten aus 400 Jahren deutscher Kultur- und Sozialgeschichte als thematische Einheiten. Sie ist szenografisch orientiert und arbeitet bewusst mit Brechungen und einem hohen Gegenwarts- sowie politischen Bezug.

Die Keybotschaften

  1. Preußen ist mehr als Pickelhaube und Wilhelm II. Wir zeigen die Geschichte(n) hinter dem Klischee. Das LWL-Preußenmuseum Minden präsentiert 350 Jahre preußische Kulturgeschichte in all ihrer Vielseitigkeit.
     
  2. Unser Alltag ist voll von preußischen Spuren. Was haben Borussia Dortmund, die zivile Ehe und die Sozialversicherung gemeinsam? Wer genau hinschaut findet hier preußische Spuren, die bis in die Gegenwart reichen. Vom Fußballverein bis zur Gesetzgebung.
     
  3. Preußen war kein einheitlicher Staat, sondern geprägt von Vielfalt. „Die“ Preußen gab es nicht. Denn in Preußen lebten unterschiedliche Gruppen zusammen in einem Staat, der sich immer wieder veränderte. Auch die Grenzen waren in Bewegung. Preußen wandelte sich stetig, einerseits durch Wanderungen, etwa der Hugenotten oder der Salzburger, aber auch durch innere Reformen.
     
  4. Preußen war auch weiblich. Wer schreibt Geschichte? Frühere Historiker waren meist Männer, die über Männer schrieben. Dadurch entstand auch ein einseitiges Bild von Preußen. Wir wollen auch weibliche Köpfe der Geschichte in den Vordergrund rücken und deren Bedeutung für die preußische Geschichte zeigen.
     
  5. Preußische Geschichte ist mehrdeutig. Wir zeigen die Geschichte Preußens mit all ihren Facetten und inneren Widersprüchen. Wie existierten konservative Werte neben einem zukunftsgewandten Fortschrittsglauben? Welche positiven und negativen Folgen hatten historische Veränderungen, von politischen Reformen bis hin zu technischen Erfindungen? Sicher ist: die Antworten sind komplex und spannend.

Video zu den Keybotschaften

My Home is a Castle - in diesem Video geben wir einen Einblick hinter die Kulissen und auf die neue Dauerausstellung.